Zahnärztliches Hilfsprojekt Brasilien e.V.
Ausgehend von Hilfseinsätzen des Würzburger Zahnarztes Ruben Beyer (1989) und Dr. Joachim Lomb (1994) wurde das Zahnärztliche Hilfsprojekt Brasilien e.V. im Jahre 1996 von Nicole und Joachim Lomb zusammen mit anderen deutschen Zahnmedizinern als gemeinnütziger Verein gegründet. Diese private Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, Straßen- und Armenkindern aus brasilianischen Favelas unbürokratisch humanitäre Hilfe zu leisten und eine zahnärztliche Grundversorgung in mehreren Behandlungsstationen vor Ort zu garantieren. Derzeit werden in 6 Praxen rund um die Millionenstadt Recife im Nordosten Brasiliens, ca. 3000 Kinder zahnärztlich behandelt und mit einem Prophylaxe-Programm betreut.
Weiteres zu diesem Thema unter www.zhb.blzk.de
Seit September 2001 unterstützt unser Praxisteam das brasilianische Armenkind Luana. Durch unsere Patenschaft ist es ihr möglich die Klosterschule Santa Tereza in Olinda zu besuchen.
In den letzten Jahren konnten wir durch verschiedene Sonderspenden dringend benötigte Möbel, wie z.B. Betten oder eine Haustür, für die Favela-Hütte in der Luana alleine mit ihrer Mutter lebt, finanzieren. Seit 2001 findet ebenfalls ein regelmäßiger Briefwechsel statt, so konnten wir uns bereits ein gutes Bild vom Leben der mittlerweile 9-jährigen Luana machen.
Es war für uns selbstverständlich während unseres Familienurlaubes in Brasilien im April 2004 auch einen Besuch bei Luana einzuplanen. Nach einer Woche Strandurlaub und der Akklimatisierung an die extreme Hitze wollten wir, und besonders unsere beiden Töchter Luka 8 Jahre und Lea 5 Jahre, unbedingt Luana persönlich kennenlernen.
Wir waren begeistert von dem malerisch gelegenen Ort Olinda mit seinen bunten Häusern und schmalen Gassen, die zu einem Berg hinaufführen, von dem man einen atemberaubenden Blick auf das Meer und die Millionenstadt Recife hat. Am Rande des Ortes ist die Klosterschule Santa Tereza gelegen. Dort wurden wir von den Nonnen und den Kindern herzlich begrüßt. Luana ließ es sich nicht nehmen uns persönlich die Schule zu zeigen. Auf dem Schulhof waren Luka und Lea durch ihre helle Haut und die blonden Haare eine echte Attraktion.
Wir hatten dann noch die besondere Gelegenheit Luanas Zuhause in der benachbarten Favela zu besuchen. Ohne die Begleitung zweier Nonnen wäre es uns kaum möglich gewesen durch eine Favela zu gehen. Die beiden Nonnen führten uns sicher durch die schmalen Gassen mit den vielen dicht an dicht gedrängten kleinen Hütten. Luanas Mutter freute sich sehr über unseren Besuch und war uns sehr dankbar. Wir konnten zufrieden feststellen, dass unsere Spenden für die Familie gut eingesetzt worden waren und konnten uns ein Bild machen, wie wir die Familie auch weiterhin unterstützen können.
Beim Abschied mußten wir versprechen bald wieder zu kommen und die Mädchen vereinbarten sich zu schreiben.
Name des Patenkindes |
Luana Maria Domingos de Queiroz |
Adresse des Heimes |
Educandário Santa Tereza |
Heimleiterin |
Diretora Irmã Matilde Vieira de Sales |
Geburtstag |
11.06.1995 |
Geburtsort |
Olinda / Pernambuco |
Geschlecht |
weiblich |
Muttersprache |
portugiesisch |
Religion |
katholisch (römisch-apostolisch) |
Schulbesuch |
Grundschule |
Klasse |
2. Vorschulklasse |
Geschwister |
1 Bruder |
Vater |
Lealdo Domingos dos Santos |
Mutter |
Valeria Domingos dos Santos |
Beruf |
Haushaltshilfe, monatl. Eink.: 136 Real = ca. 165 DM |
Privatanschrift |
Trav. Campos Sales, 31 Ilha do Maruim - Olinda |
Unterhält die Familie arbeitsunfähige Mitglieder? |
nein |
Lebensweg des Kindes
Luana ist ein fröhliches, kommunikatives Kind, das aufmerksam und interessiert in der Schule ist und sich guter Gesundheit erfreut. Sie hat einen älteren Bruder, der beim Vater, der sich von der Mutter getrennt hat, lebt. Die Mutter arbeitet als Haushaltsgehilfin und überläßt Luana tagsüber ihrer 72jährigen Mutter, die gesundheitliche Probleme hat. Sie kann deswegen auf Luana nicht mehr aufpassen, so daß diese Ihre schulfreie auf den Straßen in der Nähe vom Haus verbringt. Das Haus, in dem Luana mit ihrer Mutter wohnt, gehört ihrer Großmutter mütterlicherseits. Es ist gemauert und hat ein Wohnzimmer, zwei Schlafräume, Küche und Bad. Der Fußboden und die Wände müssten dringend renoviert werden und die wenigen Möbel werden auch nicht mehr lange halten. Luanas Mutter hat um deren Aufnahme in die Tagesschule Santa Tereza gebeten, da sie keine andere Möglichkeit sieht, den Bedürfnissen ihrer Tochter gerecht zu werden.
Seit September 2010 hat unser Praxisteam die Patenschaft für brasilianische Armenkind Claudenice übernommen. Wie auch Luana wird ihr dadurch ermöglicht, die Klosterschule in Santa Tereza zu besuchen.
Claudenice ist neun Jahre alt und geht in die 2. Klasse, sie wohnt mit ihrer Mutter und zwei ihrer drei Schwestern in einer Holzhütte mit vier Räumen: Wohnraum, Küche und zwei Schlafzimmer. Die älteste Schwester ist mit 23 Jahren verheiratet und wohnt nicht mehr zuhause. Die 21jährige und die 7jährige, die ebenfalls in Santa Tereza zur Schule geht, wohnen wie Claudenice mit der Mutter in der Hütte. Der Vater der Mädchen kümmert sich nicht um die Familie, zahlt auch nicht für seine Töchter. Claudenices Mutter arbeitet seit 13 Jahren schon als Hausangestellte bei einer Familie und verdient damit monatlich 380,00 Reais (ca. 180 Euro).
Familie Lomb wird in den Herbstferien nach Brasilien reisen und freut sich schon sehr darauf, Claudenice persönlich kennenzulernen.
Name des Patenkindes |
Claudenice Cesar da Cunha Nascimento |
Adresse des Heimes |
Educandário Santa Tereza |
Geburtstag |
23.05.2001 |
Geschlecht |
weiblich |
Muttersprache |
portugiesisch |
Schulbesuch |
Grundschule |
Klasse |
2. Klasse |
Geschwister |
zwei ältere und eine jüngere Schwester |